Nettes Steiglein, grandiose Aussicht, phantastische Hütten

Faistenauer Schafberg, 1559 m – Bergwandern

900 Hm, gut 4 h

Ausgangspunkt: Parkplatz Schafbachstraße, Keflau. 2,50 Euro Gebühr.

Der „Faisti“ ist definitiv einer meiner Lieblingsberge in der Osterhorngruppe – weshalb er hier in diesem Blog auch schon zum 2. Mal auftaucht!

10. Juni 2025

Er ist nur der kleine Bruder des „richtigen“ Schafberg, und dennoch übertrifft er ihn in mancherlei Hinsicht. Karl Eichhorn, der „Stoana Karl“, Berglegende und Presbyter aus dem Attergau hatte ihn zu seinem Trainingsberg erkoren, und ihn unzählige Male mit Bleigewichten im Rucksack erklommen.

Ich war jetzt das 18. Mal oben, dreimal davon mit Schiern (kaum lohnend – da ist die gegenüberliegende Loibersbacher Höhe die bessere Wahl). Immer wenn ich Besuch habe, bringe ich ihn auf den Faistenauer Schafberg: Mike Wind aus Florida musste rauf, Alexander Garth natürlich, und Patrick Todjeras J.

Die Aussicht und die beiden Hütten waren immer schon top, aber seit ich das kleine, unmarkierte Weglein kenne, das ich jetzt beschreiben will, ist die Tour auf den „Faisti“ einzigartig:

Man beginnt beim Bezahl-Parkplatz in der Keflau, und wandert dem markierten Weg entlang nach Süden. Allerdings nicht lange, nur bis zum großen Wasserreservoir. Davor zweigt rechts eine Forststraße ab, mit Schranken: da geht’s rüber und runter. Man verliert ein paar Höhenmeter, hält sich bei der nächsten Almweg-Verzweigung links, und wandert nun steil bergauf in ein Almgebiet. Achtung, Kühe. Nach dem Almgebäude öffnet sich die Weide, und der Weg verliert sich. Irgendwie muss man nach oben, sich eher rechts halten. Den Durchschlupf hier, über den Weidezaun und zur nächsten Forststraße habe ich noch nicht gefunden, es ist a bissl a Kampf mit dem Gehölz. Hat man die Forststraße erreicht, dann findet sich von da ein kleines, feines, gut ausgetretenes Steigerl, das den Rücken entlang nach Süden zum Gipfel führt. Erst durch den Wald an einem Rastbankerl vorbei, dann eine Almwiese querend, und schließlich steiler werdend zum höchsten Punkt hinauf. Ich liebe diesen Anstieg: Einsam, nicht schwer und immer schöne Ausblicke schenkend!

Der Gipfelblick ist ein Traum: Vom Toten Gebirge zum Dachstein, Tennen- und Hagengebirge, Hochkönigstock, die bayrischen Riesen, der Schafberg natürlich und von hinten blinzeln die schneebedeckten Dreitausender durch. Okay, diesmal war’s sehr diesig – die Waldbrände in Kanada lassen grüßen – da hab‘ ich mich mehr an den Blumenwiesen ergötzt. Unten liegen die Seen – soooo schön!

Es wird noch schöner! Gut 200 Höhenmeter abwärts – nun den markierten Wanderweg entlang – kommt man auf die Oberwiesalm und die Schafbergalm. Da stehen die Döllererhütte und die Lanz’nhütte nebeneinander. Beide einladend, beide kulinarisch großartig, beide hübsch herausgemacht und zum Verweilen einladend! Krapfen und Kaffee muss sein, alternativ Pofesen!

Weil ich voller Glückshormone war, musste ich auch noch auf die Loibersbacher Höhe rauf – damit 900 Höhenmeter zusammenkommen…

Der Abstieg folgt dem Almweg, rechts den Berg entlang bis zum Parkplatz.