1. Tour ohne Schier und mit schlechter Diagnose
26. Juni 2021
Weil ich langsam, aber stetige PSA-Wert-Steigerungen habe, hat mich mein Urologe zur Prostata-Biopsie geschickt. Dabei habe ich eine Prostata-Entzündung ausgefasst. Die kommt in 3 von 100 Fällen vor, und bei mir. Ich war echt krank… doch langsam hab ich mich erholt.
Allerdings: Die Diagnose aufgrund der Biopsie lautet: Prostata-Karzinom. Tja. Aber: Mein Allgemeinzustand war ja nach der ausgeheilten Entzündung eigentlich wie vorher, und einer Wanderung stand nichts im Weg!
Sie führte uns auf das Königsberg Horn und den Hochthron. Vom Ausgangpunkt geht man die Straße weiter bis zu einem Schranken. Dann die Forststraße weiter, einmal rechts halten, einmal links, über den Marchgraben, und auf den Süd-Westhängen des Illingerberges immer der Straße nach bis zur Königsbergalm.
Das ist fast eine kleine Siedlung. Man geht geradeaus weiter, bis an einer Almhütte bzw. deren Zaun ein Schild nach rechts weist: Königsberg! Da durch die Wiesen aus dem Dorf raus und dem steilen Gipfelaufbau des Horns entgegen, bevor es richtig zur Sache geht: Pause mit Jause.
Der Gipfelanstieg ist steil, aber nicht allzu hoch. Nach 2 ½ Stunden sind wir da. Ein schönes Kreuz ziert das grasige Haupt, und die Insekten, Mücken und Rossbremsen surren, sodass an eine Rast nicht zu denken ist. Kurz ein paar Gipfelfotos, und schon geht’s weiter, den Kamm entlang Richtung Süden, zum Hochthron. Das ist eine kleine Erhebung auf dem Gratrücken, aber ein schöner Jausen- und Aussichtsplatz. Pause.
Weiter geht’s jetzt Richtung Holzeck. Kurz davor wendet sich das Steiglein nach Südwesten, zur Genneralm hinunter. Da erleben wir noch eine kleine Überraschung: Weil der Steig in der steilen Schotterrinne immer wieder weggespült worden ist, hat man ihn etwas ausgesetzt auf eine Felsnase verlegt, und über eine zarte, schwankende Eisenleiter in den unteren Teil der Rinne geführt. Das war unangenehm, hatte Gabi doch erst am Vortag ihren Gips von der Hand abbekommen. Aber alles kein Problem: Sie turnt halt einhändig über die Leiter…
Nun ist es nicht mehr weit bis zur Posch’n-Hütte auf der Genneralm. Wir genießen das schattige Essplatzl, empfinden die Gemeinschaft mit den Gästen auf den Nachbartischen Corona-geschädigt als eng und laut, und steigen den Wanderweg zum Parkplatz Lämmerbach ab, wo wir ein 2. Auto geparkt hatten.
Fazit: Schlotternde Knie, wacklige Beine, Muskel wie Fimo, null Kondition – und große Dankbarkeit, dass wir so schöne Rundtouren machen dürfen!