Flagge zeigen

17. - 18. September 2021

17 Teilnehmerinnen und Teilnehmer wollten mit mir und Bergführer Mandy Hiebl diese Tour gehen, wow! Mandy macht das übrigens gratis, er spendet sein Bergführer-Salär für die Arbeit von WeG.
Alles beginnt fröhlich und bei besser werdendem Wetter am Freitagnachmittag in Hinterstoder. Brigitte und Gerd sind schon voraus, sie wollten noch schnell auf den Großen Priel; die meisten kommen um die angegebene Zeit oder ein bissl später.
 
 
Der Aufstiegsweg ist ein viel begangener, teilweise sind sogar Stufen in den Stein gehauen. Malerisch ist es hier, zum Eintauchen in die Landschaft und das Gespräch anregend. Lena und Flo müssen länger arbeiten und weiter anreisen, – sie gehen mit Mandy so zur Hütte, dass sie noch rechtzeitig da sind für das köstliche 3-gängige Menü auf dem Prielschutzhaus. Wir bedanken uns bei Gott dafür mit einem coolen Lied.
 
 
Wir haben „Lager“ gebucht, und liegen ganz unterm Dach auf zwei Räume aufgeteilt. Das sollte sich noch als hilfreich erweisen…
Auf dem Prielschutzhaus sind mit uns weitere ca. 120 Gäste, 20 davon gehören zu einer Männer-Saufpartie, die mit extrem lauten Grölen und „Singen“ ein Gespräch an allen anderen Tischen seeehr schwer machen. Wir müssen zusehen, wie einige der Gruppe unter Alkoholeinfluss unter dem Tisch verschwinden, und von den Kollegen ins Bett geschleift werden. Es hat uns sehr betroffen gemacht, nicht weil wir uns über den Lärm geärgert haben, mehr weil diese Menschen solche Opfer sind, arm an Lebensvision, Hoffnung und Sinn. Wie leer muss es in mir sein, dass ich mich so zudröne? Wie gesagt: Wir waren sehr dankbar, dass wir unser Lager ganz oben unter dem Dach hatten…
Niemand hat geschnarcht!
Frühstück um sieben. Es wird aber halb acht, weil das Hüttenteam nicht aufgestanden war. Anstellen. Essen. Köstlich!
Acht Uhr – endlich geht’s los! Rüber zur Klinserschlucht. Da steht das einzige Kreuz, dem wir heute begegnen werden. Wir rasten hier, und kurz darauf biegen wir links ab, die Geröllhalde auf einem Steiglein hinauf zum Beginn des Stodertaler Klettersteigs. Der ist angeblich leicht, höchstens B (naja, C), und „nur“ 200 Höhenmeter lang. Mir hat’s gereicht! Aber so was von! Ich habe ernsthaft befürchtet, dass ich für den Abstieg nicht mehr die Kraftreserven habe, um das nochmal durchzugehen. Und immer diese fast senkrechten Felswände, in denen Eisenklammern stecken. Halten die mich aus? Mit meinen .. hm – Kilos? Und darunter ist ewig nix, gar nix. Festhalten, weitersteigen!
 
 
Auf der Spitzmauer-Plan – so heißt die Ebene, auf der man ankommt, fallen ich und einige andere erschöpft in die Wiese. Jetzt sind noch einmal 250 Hm in sausteilem Gelände zu bewältigen.
Das Gipfelzeichen ist ein seltsam gerahmtes Edelweiß.
 
 
Es ist ziemlich genau 12 Uhr, als ich ankomme. Die Jungen und Wilden waren vor mir da, und nach mir kommen – natürlich aus Höflichkeit – auch noch welche. Wir singen: Die Herrlichkeit des Herrn bleibe ewiglich. Yess!
 
 
Ich beginne zu rechnen: Wenn ich um 5 in Hinterstoder beim abschließenden Gottesdienst sein will, in dem ich predigen soll, dann??? Ich frage Bergführer Mandy. Der sagt kurz und wahrheitsgemäß: „19 Uhr Ankunftszeit. Oder du rennst jetzt los.“
Ich renn‘ jetzt los. Ich bin sehr dankbar, dass einige mich begleiten! Ich habe Angst vor dem Klettersteig, aber Gerd und Hans strahlen eine Ruhe aus, die hilft! Dann hinüber zur Hütte – in einem Affenzahn folge ich meinen Begleiter*innen aus der sportlichen Schlick-Family. Ein Foto von zwei Gämsen muss drin sein. Die Muskulatur fühlt sich langsam an wie Fimo.
Kurze Pause bei der Hütte: Ein Süßgetränk und ein Apfelstrudel in 14 min.
Dann noch 800 Hm zum Auto. Danke an meine Begleiter Daniel und Conny, danke an Gott, dass ich das geschafft habe. Ich habe heute noch Muskelkater – und ich habe sonst nie welchen. Um 16.47 Uhr fahren wir beim Musikpavillon, wo der Gottesdienst um 17.00 Uhr stattfinden soll, vor. Jubel. Ich weiß nicht mehr wie ich heiße, aber ich weiß: ich werde predigen.
Ich grüße alle 50, fast alle, glücklich mit Handschlag, kriege noch Kaffee und Kuchen – Danke! Und die Band aus Windischgarsten beginnt mit dem ersten Lied.
In meiner Predigt geht’s um das Flagge zeigen. Ja. Das sollten wir: die Schönheit, Bedeutung und Fülle eines Lebens mit Jesus Christus muss mehr Menschen vor Augen kommen. Damit auch sie frei werden und gerettet, und sich nicht mehr unter den Tisch saufen müssen…
Leider waren wir aus meiner Gruppe nur zu Dritt beim Gottesdienst. Das habe ich zu verantworten, weil ich die Tour geplant habe, und etwas Unmögliches wollte. Das tut mir leid. Umso mehr freut es mich, dass alle wieder heil ins Tal gekommen sind, die letzten kurz nach 19.00 Uhr.
Werk für Evangelisation und Gemeindeaufbau in der Evang. Kirche A.B. in Österreich
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