5 Gründe, dankbar zu sein…
20.Dezember 2021
Sonntags, Kirche: Die Predigerin empfiehlt uns, täglich 5 Gründe zu finden, um dankbar zu sein. Paulus hatte schließlich geschrieben: Freut euch! Und zwar richtig! (Phil. 4). Das motiviert mich, und ich versuche es am Montag, unserem freien Tag!
Montagmorgen: Wir sind zu müde um aufzustehen, draußen ist sowieso Sauwetter, ein Haufen unerledigte Arbeit liegt auf dem Schreibtisch – schlechte Voraussetzungen, um die Botschaft der Predigt vom Sonntag in den Alltag zu bringen…
Eine kleine Schitour muss drin sein. Wir packen muffig unsere Siebensachen, und fahren los. Wir kommen zu den Parkplätzen in der Tiefbrunnau. Da stehen an einem sonnigen Wochenendtag 200 oder noch mehr Autos. Heute sind es genau drei. Erster Grund zur Freude: Wir sind allein, fast.
Wir gehen los, die Straße Richtung Sausteigalm hinauf. Die erste Abzweigung nach rechts führt über die Mehlsackalm. Das ist schön, aber heute nicht dran. Aber schon bei der zweiten Abzweigung nach rechts zieht’s uns da rüber. Da sind Spuren, denen wir folgen. Freude Nummer zwei: Wir gehen einen neuen, mir unbekannten Weg. Der führt in einigen Serpentinen den Berg hinauf, der weiter hinten zum Gartenberg wird. Dann bringt uns ein feines, kleines Ziehwegerl an der Ostflanke des Berges, oberhalb des Weißenbaches stetig höher, bis wir bei der Stubneralm rauskommen.
Dort geht’s rüber auf die andere Talseite, und in 2 Bögen hinaus auf den Verbindungsrücken zwischen Zwölferhorn und Pillsteinhöhe. Freude Nummer 3: Winter-Wonderland. Freude Nummer 4: Der Anstieg da herauf war steil und hart. Harscheisen wären gut gewesen, sind aber im Rucksack geblieben – und wir haben es trotzdem geschafft.
Von hier sieht man links schon das Gipfelkreuz. In wenigen Minuten sind wir dort. Wir danken Gott für seine wunderschöne Natur, und für die paar Sonnenblinzler, die sich ausgehen: Freudegrund Nr. fünf!
Und gleich Nummer 6: Wir haben das Gipfelkreuz einen Moment lang für uns allein. Das habe ich am Zwölferhorn noch nie erlebt.
1521 m ist es hoch, und super, dass sich das noch ausgegangen ist, im Jahr 2021! – Freude sieben! Das ist deshalb super, weil wir heuer 500 Jahre Wormser Bekenntnis feiern. Martin Luther war auf den Reichstag eingeladen, und sollte seine falschen Lehren widerrufen. Und obwohl das lebensgefährlich war, ging er hin: Er rechnete sich Chancen aus, den Kaiser und all die anderen Fürsten von der Richtigkeit seiner Thesen zu überzeugen. Wir bewundern bis heute seinen Mut und seine Standhaftigkeit! Freudegrund 8!
Gipfelfoto mit Gabi! Das ist das Schönste, und erinnert mich daran, durch wie viele Täler, aber vor allem auf wie vielen Höhen wir gemeinsam gestanden sind… und das ist natürlich nicht nur berglerisch zu verstehen. Doppelte Freude: 9 und 10!
So, genug gefreut! Das reicht für heute und morgen! Ich sollte nämlich nicht verschweigen, dass die Abfahrt, vorne runter zur Sausteigalm, total eisig war: Da hatte es reingeregnet, und jetzt ist’s gefroren.Kein Spaß. Und ich sollte ebenfalls nicht verschweigen, dass die Straße runter geräumt war, und wir uns die Schier ruiniert haben, und sie deshalb die zweite Hälfte der Strecke getragen haben. Und dass das eigentlich ein mistiges Ende war. Und dass mich dieser Blog-Eintrag ganz in die Nähe des Menschentyps „Hans im Glück“ bringt.
Eins noch: Wirklich freuen tut mich (11!), dass ihr meine Beiträge lest – und dass ihr mir immer wieder mal rückmeldet, dass es euch gefällt! Danke dafür!
Der Freudegrund Nummer 12 - ∞ ist: Weihnachten! Gott wird Mensch! Des lasst uns alle fröhlich sein, und mit den Hirten geh‘n hinein, zu seh‘n, was Gott uns hat beschert…
Frohe Weihnachten! Und ein gesegnetes, behütetes, gutes Neues Jahr.