1. Adventsonntag. Drei Erlebnisse, die den Tag zu einem besonderen gemacht haben.

Ich hab’s natürlich nicht getan! Ich bin artig in die Kirche gegangen – schließlich ist meine Frau hier die Pfarrerin, meine Eltern und Großeltern haben es mir so vorgelebt, meine Freunde sind alle da (außer sie sind auf’m Berg), und ich habe selber schon darüber gepredigt, dass es mindestens 7 Gründe gibt, regelmäßig in die Kirche zu gehen… Und das ist diesmal dabei ‚rausgesprungen‘:

Der Gottesdienst war inspirierend, die Musik großartig, die Predigt ermutigend, die Stimmung fröhlich und der anschließende Kirchenkaffee ein Treffen mit Menschen, die ich gerne mag. Und der Kuchen - sagenhaft! Das baut auf und gibt Kraft für den Alltag.

Weil wir auch noch auf den Berg wollten, war Eile angesagt. Kein Mittagessen, umziehen, ins Auto und ab Richtung St. Wolfgang. Am Parkplatz angekommen ist es 13.00 Uhr. Na hoffentlich geht sich das noch aus. Die Stirnlampen liegen – der Eile geschuldet – zu Hause im Warmen.

Vom Parkplatz gehen wir auf dem Weg 28 in einem großen Rechtsbogen ostwärts in den Wald hinein, über einen Bach und kommen zur Mauruskapelle. Der heilige Maurus (lat. der Mohr) war ein Mönch im 6. Jahrhundert, Nachfolger des heiligen Benedikt. An der Kapelle biegen wir links hinauf auf den Weg 27. Über einige Serpentinen, immer wieder die Almstraße querend, erreichen wir die Sommeraualm.

Der Wanderweg führt oberhalb der Alm weiter in einen kleinen Sattel. Hier ginge es rechts auf’s Käferwandl, wir halten uns links Richtung Vormaueralm. Da ist es a bissl zach, weil wir in die Schattseite gewechselt sind, es saukalt ist, und der Schnee(!) immer mehr wird. Die Gamaschen liegen – der Eile geschuldet --- hm. Wir stapfen im 30, 40cm tiefen Schnee über die Alm, bis sich der Wanderweg nach links wendet. Hier noch den Hang hinauf, dann stehen wir vor dem felsigen Gipfelaufbau. Die letzten 15 Höhenmeter sind die Hände mitzubenützen, und wegen des Schnees ist erhöhte Vorsicht angebracht. Bald aber stehen wir auf dem Gipfel! Wir sind nicht allein!

Der Aufwand hat sich gelohnt! Es ist soooo schön da: Herrlicher Ausblick, weiße Gipfel, blauer Himmel, grüne und gelbe Wälder, Eindrücke zum Sammeln und Mitnehmen. Nach dem Gottesdienst der zweite „ich-bin-beschenkt“ – Moment des Tages!

Weil’s schon gegen drei geht, hauen wir schnell ab. Runter gehen wir das Umgehungs-Wegerl, ostseitig. Das ist weniger felsig, aber auch steil, und rutschig. Zurück zur Alm versuchen wir die Abkürzung schnurstracks runter im Schnee. Das hat sich definitiv nicht ausgezahlt – in den beim Aufstieg getretenen Stapfen wär’s einfacher gewesen. Der Rest der Tour ist ein Mitansehen, wie die Sonne tiefer und tiefer sinkt und hinter den Salzburger Bergen verschwindet. Es dämmert. Wir sind eh schon fast beim Auto.

Der Magen knurrt. Sonntagabend haben viele Gasthäuser zu. So wie wir angezogen sind (und riechen), können wir auch nicht überall hinein… Wir fahren den Wolfgangsee entlang Richtung St. Gilgen, und entdecken den Gasthof zum Gamsjaga. Ihr ahnt es: Die warme Stube, der Kachelofen, das Weißbier und die Hirschbratwürstel werden der dritte „ich-bin-beschenkt“ – Moment des Tages.

Was so ein 1. Adventsonntag alles kann, der mit einer guten Entscheidung beginnt! Danke, danke, danke!

Werk für Evangelisation und Gemeindeaufbau in der Evang. Kirche A.B. in Österreich
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