Freudentränen!

 

3. April 2023

Der Zustieg zur Martin Buschhütte von Vent ist eine eigene Geschichte. Wir haben für die 600 Höhenmeter und 8 Kilometer mit all dem Zeug im Rucksack, das man so braucht, mehr als 4 Stunden gebraucht. Dann schläfst du die erste Nacht nicht sooo gut, und dann ein 3400 m hoher Berg!

Gutes Frühstück, rein in die Tourenschischuhe, und raus in die Kälte! Es ist zwar April, und man erwartet eigentlich Touren mit kurzärmeligen Leiberln, aber ein Kälteeinbruch lässt es tiefwinterlich werden. Okay, passt eh!

Man geht von der Hütte dorthin, wo fast alle hingehen: Nach Südwesten, den Niederjochbachgraben hinein. Schon bald zweigt man aber von der Hauptroute, die zum Niederjochferner führt, rechtshaltend ab. Schon von der Hütte weg sieht man die teilweise steilen Hänge des kleinen Gletschers, der sich am Hauslabkogel gehalten hat.

In fast beliebiger Routenwahl nähert man sich den weiten, weißen Flächen. Dann wird es steiler. Ein paar Spitzkehren sind nötig. An einer Stelle halten wir den 10m Sicherheitsabstand ein, lernen dabei die Ermittlung der Hangneigung mittels der Schistöcke von unserem Touren-Guide Mandy, und erreichen schließlich den Grat und das Schidepot.

Nun sind es noch ca. 20 Höhenmeter über einen einfach zu begehenden Grat zum kleinen Gipfelplateau des Hauslabkogels!

Wir sind alle am Gipfel!

Es ist windstill, die Sonne scheint, und die Berge… von den 4000ern der Westalpen über den Ortler bis zum Großglockner! Eine schier unendliche Anzahl von Riesen raubt einem den Atem. Die nahen Giganten sind die Wildspitze und die Hintere Schwärze, und unser morgiges Ziel, der Similaun!

Ich bin überwältigt! Als dann die Gruppe noch beginnt, ein Loblied auf Gottes Größe anzustimmen, muss ich weinen. Hinter den Sonnenbrillen…

Dankgebet, und zurück zu den Schiern. Wir queren ein bissl nach links rüber, und stehen vor einem völlig unberührten, steilen, mit 20 cm Pulverschnee bedeckten, fast endlosen Hang! Ich darf als erster reinfahren. Ich bin so aufgeregt, dass ich gleich mal einen Fahrfehler mache. Dann geht’s aber dahin. Yippie! Ich ziehe die Spur runter, bis mir die Luft ausgeht, und dann immer noch weiter und weiter. Weil es soooo schön ist! Als ich abschwinge, kommen mir wieder die Tränen. Wie glücklich kann man sein…

Ich muss lange nachdenken, wann ich das letzte Mal vor Glück geweint habe. Mir fallen Momente ein – und einige hängen mit Evangelisation zusammen! Ich erinnere mich, wie ich selber zu verstehen begonnen habe, dass ich ein geliebtes Kind Gottes bin, frei und erlöst – da habe ich weinen müssen. Und wenn ich miterleben durfte, wie andere Menschen geistliche Erkenntnisse hatten, wie sie vielleicht die entscheidenden Schritte zum Glauben gemacht haben – das hat ebenfalls manchmal Freudentränen ausgelöst (vielleicht erst später, beim Erzählen und Reflektieren). Deshalb ist es mir auch so wichtig, dass es bei meinem letzten WeG-Kongress um die Fragen rund um die Evangelisation geht.

Herzliche Einladung: WeG-Kongress 2023

Dabei ist ja die Bedeutung von ein paar (naja: -zig!) Schwüngen im Tiefschnee gar nichts im Vergleich zu den lebenswendenden Entdeckungen in Glaubenssachen! X-mal Yippie!

Es folgen noch ein paar schöne Hänge. Wir juchzen und benehmen uns wie die Kinder, ausgelassen und fröhlich! Wir wedeln dem Graben zu, halten uns langsam links, und gleiten auf der Aufstiegsspur oder daneben Richtung Hütte. Kohlenhydrate, etwas Eiweiß und Mineralstoffe zuführen! Morgen geht’s auf den Similaun!

Werk für Evangelisation und Gemeindeaufbau in der Evang. Kirche A.B. in Österreich
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