Zahlenspielereien

Das Blaseneck im Johnsbachtal ist unser Ziel. Daneben steht der Leobner, um 60 m höher und daher ein 2000er, der beliebtere Bruder… Gabi und ich haben allerdings das Blaseneck lieben gelernt. Und das kam so…

Montag ist, und daher niemand am Parkplatz. Wir gehen den Straßenverlauf weiter, keine 30 Meter, über eine Brücke – und dann biegt der Weg nach halbrechts. Der ist aper, aber geradeaus über eine Lichtung hinauf kommen viele, viele Spuren herunter. Wir gehen da rauf. Oben, am Ende der Lichtung biegt die Spur auf einen ebenfalls aperen Ziehweg nach links, und spätestens hier wissen wir: das ist der Weg zum Gscheidegg-Kogel, und wir sind falsch! Zurück zum Start! Das Schlechte dran: eine halbe Stunde vertan – was für’s Wetter eng werden könnte, das Positive: 100 Hm mehr zum Eintragen ins Tourenbuch, womit aus dem Blaseneck eine 1000er-Tour wird.

Also doch den Forstweg halbrechts hinauf. Bald schon beginnt die Schneeauflage, und ebenfalls bald kommt die markierte Abzweigung nach rechts. Wir schlurfen weit, weit talein bis zur Breitenbergeralm. Pause.
Nach den Almböden verlässt man die Forststraße, und steigt immer schön süd-westwärts zu dem Verbindungsrücken zwischen Sonnleitenkogel und Blaseneck hinauf.
 

Zum Schluss ist es sauber steil! Weil wir ein bisschen zu weit östlich angekommen sind, müssen wir noch über eine Graterhebung drüber und dann von Osten steil hinauf, unter einer riesigen Wechte durch auf den Gipfel des Blasenecks! Geschafft!

Weil es die 200. Tour meines Lebens ist, haben wir Sekt dabei! Wir genießen die Einsamkeit, die Schönheit der Berge, den Blick ins Paltental, und das Prickeln des Schaumweins. Und die Zeit verfließt wie der Sekt…

Wieder beschäftigen mich diese Zahlenspielereien: die 200. Tour, kürzlich hatte ich den 150.000sten Höhenmeter, die 13. Saison. Es ist die 22. Tour des Winters, noch 3, dann ist es persönlicher Rekord… Ich weiß, das ist wie wenn die Sport-Reporter im Fernsehen erklären, dass der Spieler das 197. Tor seiner Karriere geschossen hat, und dass nur noch 4 andere Spieler seines Vereins mehr geschafft haben, und dass es erst das 5. Tor war, das jemals in der 7. Minute aus einem Corner heraus entstanden ist, und all so nutzloses Zeugs. Und ja, es ist wie bei den Sportlern: Ich mach‘ es ja nicht wegen der Zahlen, sondern weil es schön ist, erholsam und gesund! Weil es mich mit Gabi verbindet, und weil ich abschalten kann und regenerieren. Und beten.

Wir fahren auf dem Anstiegsweg ab. Der Schnee ist sulzig, aber das macht nichts. Guat geht’s! Anstrengend, aber genussvoll!

Inzwischen hatte es zugezogen. Wir sitzen aber schon im Auto, und sind noch nicht in Admont, als die ersten Regentropfen an das Fenster klopfen!

Werk für Evangelisation und Gemeindeaufbau in der Evang. Kirche A.B. in Österreich
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